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Persönliche Computerspiele-Historie, Teil I: Klassiker

Die Liste ist nicht nach einer persönlichen Wertung gewichtet, aber ich glaube es wird trotzdem deutlich werden, welche Spiele für mich herausstechen.

Für ein paar ganz alte Spiele habe ich sogar keine Screenshots mehr gefunden. Da wäre z.B. Tropfen, ein Spiel bei dem man durch eine Art Labyrinth kommen musste, wobei es Hindernisse wie einen Herd gab, bei dem man schrumpfte. Soweit ich mich erinnern kann gab es sogar einen Level-Editor. Dazu eine sehr einprägsame Musik …

Afrika war ein Spiel, bei dem ich mich noch an die Minen (u.a. Diamantenminen) erinnern kann, es gab jedenfalls etwas zu bauen. Die Sachen liegen wirklich lange zurück. Imbiss war eigentlich ein ganz simples Spielprinzip, bei dem man … genau, eine Imbissbude führen musste. Am nächsten Tag konnte die Sonne scheinen, oder es regnen und je nachdem hätte man besser in Eis oder Schnaps investiert.

Commander Keen 4 war ein geniales Spiel (die anderen Teile waren sehr unterschiedlich in der Qualität). Ein Jump&Run-Spiel, bei dem man sich auf einer Übersichtskarte das nächste Level aussuchen konnte und z.B. in der Eisfeste an eine Taucherausrüstung kam, um damit auf die Inseln und zu den Unterwassermissionen zu kommen. Was war das spannend, wenn man die ganzen Hindernisse umspringen musste und wie frustrierend, wenn man dann an irgendeiner Ecke doch wieder in einem Lavabecken gelandet ist. Und der große Schnappmaulfisch … furchteinflößend!

Commander Keen 4

Commander Keen 4

Hocus Pocus ist wahrscheinlich nicht so vielen bekannt. Ein weiteres Jump&Run-Spiel, das mir insbesondere als gruselig in Erinnerung geblieben ist. Jede Menge schauriges Ambiente und viele grässliche Monster.

Hocus Pocus

Prince of Persia dürfte vielen wieder ein Begriff sein. Es gab eine Prinzessin, die natürlich gerettet werden wollte und man hatte nur 60 Minuten für das gesamte Spiel (!), konnte aber dafür speichern. Man fing im Gefängnis an, musste sich einen Säbel (oder Schwert?) besorgen, gegen Skelette kämpfen und später gab es sogar noch etwas mit dem Spiegelbild … ich kann in jedem Fall sagen: Nervenanspannung pur!

Prince of Persia

Ich gehöre auch zu den anscheinend nicht besonders vielen Menschen, die Prince of Persia 3D (Pop3D) gespielt haben und zu der noch kleineren Gruppe, die es eigentlich gar nicht schlecht fanden. Zugegeben, die 3D-Grafik ist krude, aber dafür gab es hier schon die wesentlichen Elemente der späteren Spiele – in 3D! Und das war 1999, Half-Life war zum Vergleich 1998. Aber klar, gegen eine Grafik von Prince of Persia – The Forgotten Sands von 2010 ist es kein Vergleich (das zweite Bild). Bei neueren Spielen muss man aber immer vorsichtig sein, wieviel Photoshop nachgeholfen hat. Ich bin irgendwann mit Prince of Persia – The Sands of Time in 2003 ausgestiegen, wer weiß, vielleicht ist es irgendwann an der Zeit dem Prinzen bei einem neuen Abenteuer zu helfen …

Prince of Persia 3D

Prince of Persia - The Forgotten Sands

Ugh! ist dann wieder etwas beschaulicher. Man hatte eine Art Taxiservice in der Steinzeit und musste seine Kunden mit einer kleinen, fliegenden Holz-Konstruktion abholen (quasi eine Flintstones-Variante des Helikopters), die Kunden sagten dann an welcher Tür sie abgesetzt werden wollten und dann musste man um alle Hindernisse herumfliegen, ohne irgendwo anzuecken, damit die Kunden nicht ins Wasser stürzen – sonst musste man sie dort abholen. Die jüngeren Kunden konnten ja noch recht lange schwimmen, aber der Greis ist recht flott untergegangen … Das absolut Beste am gesamten Spiel war jedoch, dass man es zu Zweit an einem Computer spielen konnte! Jeder hatte einen Holz-o-Kopter und dann ging es los. Manchmal musste man mit ziemlichem Schwung unter einem Stein hindurch ins Wasser fliegen, ohne natürlich irgendwo anzuecken. Zum Glück bekam man nach jedem Level ein Passwort, damit man beim nächsten Mal direkt dort starten konnte. Und es gab viele dieser immer nur einen Bildschirm großen Levels!

Ugh!

Die Multiplayer-an-einem-PC-Spiele bringen mich auch direkt zu Micro Machines 2. Noch in guter alter prä-3D Manier, konnte man dort von oben ein Matchbox-Auto steuern und gegen andere auf dem Küchentisch, dem Baumhaus und anderen super Orten antreten! Und weil man gerade mal vier Tasten braucht, um ein Auto zu steuern, konnten bis zu vier Leute an einer Tastatur mitspielen (irgendwie hat man das zu der Zeit noch geschafft)! Das Ganze ergab ziemlich spannende Rennen, insbesondere wenn man immer wieder an irgendeinem Salzstreuer hängen geblieben ist, oder von den Planken des Baumhauses herab in die Tiefe gestürzt ist (immerhin wurde man direkt wieder zurück auf die Strecke gesetzt).

Micro Machines 2

Asterix&Obelix nimmt auch einen der ersten Plätze ein, wenn es um Computerspiele geht, die man mit mehreren Leuten an einem PC spielen konnte. Wieder ein Jump&Run-Spiel, aber dieses Mal mit den bekannten (und immer noch geliebten!) Helden. Der eine Spieler konnte Asterix steuern, der andere Obelix (und ja, die Wahl kann durchaus auch mal Streit verursachen), man konnte es aber auch alleine spielen. Abwechslungsreiche Levels, auch hier mit Passwörtern, um beim nächsten Mal weiter vorne anfangen zu können. Gerade auf der großen Überfahrt musste man manchmal ziemlich zittern, ob es auch wirklich beide schaffen die Riffe zu überspringen, von diesen olympischen Disziplinen ganz zu schweigen. Und dann gab es ja noch den Pyramidenbau in Alexandrien, und und und, hach …

Asterix & Obelix

Asterix & Obelix

Clonk ist vermutlich das Spiel, wenn es darum geht mit mehreren an einem Computer zu spielen. Man sieht alles von der Seite und kann mit bis zu vier Leuten an einem Computer spielen (drei an der Tastatur und einer mit der Maus). Man hat üblicherweise ein Haupthaus, kann in der Erde buddeln, bekommt dort z.B. Feuersteine, mit dem man Goldadern absprengen kann, um sich vom Gold etwas zu kaufen. Da könnte man sich für einen Bausatz entscheiden, um eine Werkstatt zu bauen, danach baut man noch ein Windrad daneben und verbindet beide Gebäude und schon kann man sich einen Zeppelin (oder erstmal einen Heißluftballon) bauen. Dafür braucht man dann Stahl und Holz, man kann sich viel kaufen, oder eben ein Sägewerk bauen usw. Toll ist daran, dass man dieses Spiel kooperativ spielen kann (wie eben auch bei Asterix&Obelix oder Ugh!). Man hilft sich gegenseitig und spielt gegen herumlaufende Dinos (kein T-Rex, eher seine niedlichen grünen Vettern), oder gegen Naturkatastrophen. Hauptsächlich war ich mit Clonk 3 und dann Clonk Planet dabei (die späteren Versionen dann nicht mehr wirklich). Gerade Clonk Planet mit dem Tal der Könige war unschlagbar – solange man die richtigen Einstellungen benutzt hat. Das Tal der Könige ist hier auf einem Screenshot gezeigt. Im Prinzip hat es eine große U-Form. Wenn man jetzt ausschaltet, dass das Wasser an den Seitenrändern abfließt und den Regen auf stark stellt, füllt sich dieses Becken relativ schnell. Man baut also geschwind einige geschickte Konstruktionen, um Räume und Kammern zu haben, in die kein Wasser reinkommt, man aber trotzdem weiterhin im Becken tauchen kann. Wenn man dann natürlich einen Feuerstein an der falschen Stelle fallen lässt, sind eventuell die ganzen schönen bisher trockenen Höhlen geflutet (*heul*). Ein klasse Spiel! Und auch toll daran ist, dass alles einstellbar und programmierbar ist. Man konnte nicht nur die Werte der Gegenstände selbst einstellen (im Entwicklermodus, den man erst per Passwort freischalten musste, das man in einem Entwicklerhandbuch o.ä. bekam), sondern die künstliche Intelligenz und alle Vorgänge mithilfe der spieleinternen Skriptsprache einprogrammieren! Neben dem klassischen Spielmodus, gab es auch noch eher Action-orientierte mit Waffen, oder mit einer Story, etc. Das Spiel ist sehr, sehr vielseitig.

Clonk - Tal der Könige

Clonk Rage

Das Erbe war ein kleines Adventure des Umweltbundesamtes. Es ist eigentlich recht nett, wenn einem ein paar Themen nahe gebracht werden, für die andere Publisher sonst keinen Platz in ihrem Programm haben. Gerade wenn es nicht mit der Holzhammermethode geschieht, sondern an ein paar Stellen einfließt.

Das Erbe

Das Telekommando war ein anderes kleines Adventure, das mir mit seinem Toner für den Kopierer irgendwie in Erinnerung geblieben ist.

Das Telekommando kehrt zurück

In der Sektion der Medizinspiele gäbe es da zum einen das wohl bekannte Theme Hospital. Wer schon immer mal ein Krankenhaus mit den verrücktesten Apparaten aufbauen wollte, konnte hier sein Glück versuchen.

Theme Hospital

Im Gegensatz zum sehr auf lockeren Spaß setzenden Theme Hospital, ging es bei Life and Death 2: The Brain schon viel eher um „echte“ Medizin. Der erste Teil ging eher um allgemeine Operationen, aber im zweiten Teil durfte man sich direkt um die Neurochirurgie kümmern. Erst brauchte man eine Diagnose. Dafür untersuchte man erst einmal den Patienten, in einem Buch mit allen (im Spiel vorkommenden) Krankheiten suchte man dann die richtige Diagnose heraus und wenn es dann ein Fall für den OP-Tisch war … dann ging es los. Und hier reichte es nicht einfach drei Knöpfe zu drücken, nein, man musste sauber nach Vorschrift alles säubern, mit Kühlflüssigkeit bohren, usw.usf. Machte man das nicht, gab es eine unangenehme Nachbesprechung mit den Pizza-essenden Kollegen in der Pathologie…

Life and Death 2 - The Brain

Mad TV war ein nettes Simulationsspiel, bei dem man einen Fernsehsender führen musste. Man wählte die richtigen Formate nach Zeitslots aus, musste auf die zu der Zeit zuschauende Demographie Rücksicht nehmen und hatte einiges damit zu tun sinnvoll zu wirtschaften und gegen die anderen drei Konkurrenten aus dem selben Gebäude anzukommen.

Mad TV

Bridge Builder war ein Spiel, bei dem man (wie der Name schon sagt) Brücken bauen musste. Pontifex hieß die Reihe dann später und es wurde etwas dreidimensionaler. Jedes Bauelement (wie Stahl, oder Drahtseile) kostete etwas und man hatte nur begrenzte Mittel zur Verfügung. Im Expertenmodus konnte man sogar die einzelnen Querstreben löschen oder hinzufügen. Es gab verschiedene Szenarien, bei denen man z.B. Unterwasser-Ankerpunkte hatte, die Brückenbreite variierte natürlich auch, neben einer möglichen Steigung. Man musste seine Brücke dann testen und bestand, wenn es alle Autos oder Züge über die Brücke schafften. Während diese hinüber fuhren, wurde die Statik und Belastung der Brücke mit den immer roter werdenden Bauelementen angezeigt, die ziemlich schnell zusammenbrachen. Oft schon unter dem eigenen Gewicht. Klasse Simulation!

Bridge Builder

Pontifex II

Eine andere ganz große Simulation war Sim Tower. Ziel war es einen möglichst großen (und lukrativen!) Wolkenkratzer zu bauen. Zunächst vergrößerte man das Gebäude und dann baute man Geschäfte, Wohnungen, Hotelzimmer usw. und musste aufpassen, was man wo hinbaute, weil sich nicht alles in direkter Nachbarschaft zusammen vertrug. Später wollte man natürlich auch Kinos haben, eine Müllabfuhr, eine U-Bahn und eine Kapelle auf dem 100. Stockwerk (der Spitze). Der Sound war dabei zwar irgendwann nervig, aber auch sehr eingehend. Ein netter Trick war damals ein Geld verdienendes Gebäude über Nacht laufen zu lassen, um damit ein paar Millionen bis zum nächsten Tag zu generieren …

Sim Tower

Sim Tower

SimCity ist sicherlich ein ziemliches Urgestein unter den Simulationsspielen. Teil 1 (heute auch SimCity Classic genannt) hatte ziemlich viel zu bieten. Ich kann mich noch an einige halb durchgespielte Nächte mit Freunden erinnern. Kennt noch jemand das Phänomen, dass man versucht hat jeden Park mit einem Springbrunnen zu bauen? Der normale Park war einfach grün, aber mit etwas Zufall baute man einen mit einem Springbrunnen. Wenn man also alle Parks mit Springbrunnen haben wollte, hieß es: löschen, bauen, löschen, bauen usw., bis man den Springbrunnen hatte …

SimCity

SimCity

SimCity 2000 und 3000 haben mir persönlich nicht besonders gefallen. SimCity 4 ist ja noch ein recht aktuelles Spiel, das ich gar nicht schlecht finde. Gerade die Autobahnen aus der Rush Hour-Erweiterung sind nett.

SimCity 4

Damit ist einer Sammlung der Spieleklassiker natürlich nicht einmal ansatzweise genüge getan, aber es ist ja eine persönliche, subjektive Historie. Wenn sich mancher fragt, warum so viele der „Großen“ hier fehlen, der sei auf die folgenden Artikel verwiesen. Ich konnte einfach nicht alle Spiele an dieser Stelle bringen. Auch wenn ein GTA1 sicherlich gepasst hätte, musste ich irgendwann einfach einen Kompromiss finden und bringe GTA in einem der nächsten Artikel, die nach Genre sortiert sind.

Zur Übersicht, der bisher erschienenen Computerspiele-Historie-Artikel geht es hier lang.

 
Ein Kommentar

Verfasst von - 2. Mai 2011 in Spiele

 

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